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21. April 2000

Mecknes - Überfahrt nach Spanien - Zugfahrt nach Cordoba

7.00 Uhr

Aufstehen, packen. Der Himmel ist wieder klar. Ich nehme ein Taxi zum Bahnhof (5DH). Erst denke ich, er fährt falsch. Doch er bringt mich an einen anderen Bahnhof. Das Supplement - Upgrade nach Tangier kostet 16 DH. Im Zug treffe ich zwei Australier, ein Prof und seine sonstwas, sie reisen sieben Wochen durch Europa und Marokko. Sie steigen vor Tangier aus, um über Tetouan nach Ceuta zu kommen. Außerdem treffe ich einen Deutschen (Tobias) und einen Schweden, die zusammen in Toulouse studieren. Wir nehmen zusammen ein Taxi zum Fährhafen. Sie haben in einem Nachtzug um 21.30Uhr nach Toulouse reserviert. Das Schiff soll um 15.00Uhr ablegen, eineinhalb Stunden Schiffahrt - sollte kein Problem sein. Wir stehen erst mal ein halbe Stunde an, um die Bordkarten zu bekommen (Für 50DH müßte man nicht anstehen). Es ist die Hölle los. Dann stehen wir noch mal am Gateway an, das Schiff ist erst angekommen und die Passagiere müssen erst mal aussteigen. Dann wird der Ausweis noch mal kontrolliert.

16.20 Uhr

Das Schiff legt endlich ab. Ich stelle meine Uhr um, nach spanischer Zeit ist es 18.20 Uhr. Während der Überfahrt geht die Sonne unter. Wir haben gute Sicht, man kann sehen, wie nahe Europa an Afrika liegt.

20.30 Uhr

Wir gehen runter zum Ausgang, es kann nicht mehr weit sein. Warten, warten, warten. Rechts oder links? Wo wird sich die Türe öffnen?

21.20 Uhr

Das Schiff legt an. Falls der Zug nicht wartet haben wir ein Problem (meines wäre zwar nicht so groß, ich möchte aber sicher nicht in Algeciras übernachten).

21.25 Uhr

Die Luke geht auf, der Gateway wird hergefahren. Wir rennen los. Für Europa - Bürger stellt der Zoll kein Problem dar.

21.30 Uhr

Es sind ca. 500m vom Schiff zum Zug. Rennen geht nicht mehr, aber ich laufe schnell. Wo die beiden anderen sind weiß ich nicht, vermutlich haben sie ein Taxi genommen.

Am Bahnhof: Der Zug ist noch nicht weg, aber ich brauche erst noch eine Reservierung. Es ist nur ein Schalter besetzt. Der Bahnmensch unterhält sich gemütlich mit einem Kunden vor mir. Wir haben ja Zeit, der Zug sollte schon vor 10 Minuten abgefahren sein. Dann bin ich dran. Nach Sevilla sind alle Reservierungen voll, das heißt, ich kann nur bis Córdoba fahren. Besser als hier zu sitzen. Die Reservierung kostet 500 Pst., ich habe nur noch 400. Meine Mastercard wollen sie nicht, nur VISA. Einer in der Schlange schenkt mir 100Pst., so geht es für ihn auch schneller. Der Zug ist voll, es ist kein Spaß, sich mit Rucksack durch die Gänge zu zwängen, in denen schon Fahrgäste sitzen. (Was soll da die Zwangsreservierung?). Ich komme bei Tobias & Co. vorbei. Ein Abteil weiter sind die Australier. Sie waren mit Bus, Taxi und einer anderen Fähre viel früher da. Schließlich finde ich einen Platz neben einer Marokkanerin, die Medizin studiert und noch nie in einem Restaurant war, die Mutter hatte ihr es verboten. Jetzt macht sie eine Europareise.

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© Rafael Bräg