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7. April 2000

Granada

Die Zugfahrt, die gestern um 19.00Uhr in Barcelona begonnen hat geht noch bis in den frühen Morgen. Ich befinde mich im Nachtzug nach Granada. Habe 2 1/2 Sitzplätze und kann ganz gut schlafen.

2.05 Uhr

Der Schaffner reißt das Abteil auf und sagt irgendwas auf Spanisch. Ich verstehe erst nur Spanisch. Doch dann wird klar, ein weiterer Fahrgast soll in unser Abteil. Da er sich genau da hinsetzt, wo ich lag ist es ab jetzt sehr ungemütlich und ich kann schlecht schlafen.

In Granada bekomme ich von einem Zettel von einem kleinem grauhaarigen Mann einen Zettel in die Hand gedrückt. Es ist die Kopie eines Stadtplans, auf dem eine Pension Namens Castil eingezeichnet ist. Vier andere Backpacker gehen gleich mit ihm um die Pension anzuschauen. Da ich aber von Sandro die Adresse einer Bekannten habe möchte ich es erst da versuchen. Auf dem Bahnhof ist ein Stadtplan, mittels dem ich dem Platz der Adresse lokalisieren kann.

8.00 Uhr

Auf dem Weg zur Adresse kommen mir viele Studenten entgegen, die gerade in die Uni strömen. Zum Glück können wenigstens die Englisch (wenn auch sonst niemand in Spanien) und helfen mir bei der Wegfindung. Auf dem Platz angekommen, weiß ich nicht, was ich mit der Angabe "u204e" anfangen soll. Vor einer Metzgerei stehen ein Paar Leute, die mir bedingt weiterhelfen können: Nr. 20, a. Stock, Appartement e. Ich klingle. an der Türsprechanlage irgend etwas Spanisches. Sie kennt wohl keine Martina. Schade eigentlich (später stellt sich heraus, daß sie eine etwas durchzechte Nacht hatte und sich so früh nicht an die Karte erinnerte, die ich vorher ihr geschickt hatte). Also mache ich mich auf die Suche nach der JH. Die ist irgendwo hinterm Bahnhof, also gehe ich wieder zurück. Rezeption JH: "Wir arbeiten mit Reservierungen, es ist Wochenende und wir sind ausgebucht." Wunderbar. Also kaufe ich mir eine Bus- Tageskarte und suche die Pension "Castil". Muß irgendwo in der Altstadt nahe der Catedral liegen.

riecht nach Morgenland

In der Altstadt.

War nicht so schwer zu finden, um so schwieriger jedoch gestaltet sich die Kommunikation. Er versucht, mir klarzumachen, daß es keine Singlezimmer mehr gibt (würde 1500 Pst kosten), nur noch Double. Für 2000Pst. Ich überrede mich selbst, dieses Double zu nehmen.

Nachdem die Zimmerprobleme geklärt scheinen suche ich das Postamt auf, um meine Post wegzutragen und zum Bahnhof, um die Fahrt nach Algerçicas zu reservieren (300 Pst).

Zurück in der Pension wird mir dann doch ein anderes Zimmer für 1500Pst angeboten. Also kann ich die an einer improvisierten Wäscheleine aufgehängte Handwäsche wieder abhängen und in einem anderen Zimmer plazieren.

14.00 Uhr

Ich laufe Richtung Alhambra.

Sieht doch schon mal ganz schön mohammedanisch aus.

Allerdings gehöre ich nicht zu den 8000 Touris, die hier täglich eingelassen werden. Dafür bin ich zu spät dran. Also laufe ich einmal rund herum

Die Festungsmauer um die Alhambra.

und komme in ein schönes Stadtviertel.

17.00 Uhr

Nach einer kleinen Siesta in der Pension mache ich mich auf, mir das schöne Stadtviertel genauer anzusehen. Es ist auf/an einen Berg gebaut und war ursprünglich die Behausung der Mohammedaner, was es natürlich für meine europäische Augen sehr interessant macht.

Auf dem Weg nach oben komme ich an einer Tür in einer Mauer vorbei. Sie bietet die Gelegenheit, durch ein kleines Loch zu schauen.

Da sind Orangen auf dem Baum!

Daß ich hier fotografiert habe, fällt einer Schulklasse auf, die in der Nähe rumsteht. Ich habe sie neugierig gemacht und sie scharen sich um das kleine Loch in der Tür, um auch einen kleinen Eindruck des Paradieses bekommen zu können.

Das Haus zum Türloch.

Oben kaufe ich noch was in einem kleinem Supermarkt ein und laufe wieder runter, um in einem gemütlichen Restaurant spanische Salami zu essen.

Nachts fängt es an zu Gewittern mit richtigem Regen. Mein Zug morgen wird um 8.18 Uhr fahren. Also stelle ich den Wecker auf 7.00 Uhr.

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© Rafael Bräg