3. April 2000 Fahrt von Karlsruhe nach Figueras5.00 UhrDer Wecker klingelt eigentlich viel zu früh doch was solls, aufstehen, duschen, ohne Hunger frühstücken.6.25 UhrEndlich letzte Packprobleme gelöst, Hamster & Wohnung versorgt und raus. Auf dem Weg zum Bahnhof kommen Fragen auf: Was werde ich erleben? Treffe ich Leute? Was für? Soll ich nicht doch daheim bleiben? Doch was lange geträumt sollte man nicht aufgeben.6.35 Uhr Bahnhof:Interrailticket kaufen. Eine Runde durch den Buchladen/keine Zeit was anzuschauen. Brotstand: 2km Schlange, also kein Körnerbrot mehr für einen Monat! Zug bringt mich nach Straßburg aber dann: Was ist mit Frankreich los? Haben die keine Abfahrtstafeln, auf denen man die Abfahrtsgleise nachschauen kann? Nein?! Der neben mir mit dem großen Rucksack hat auch keine Ahnung. Also Schaffner fragen. Ein bißchen französisch rauskramen. Der Antwortet natürlich auf Deutsch: ”Auf die Monitore schauen”. Das scheint ihm wohl öfter zu passieren. Und tatsächlich, da stehen die Gleisangaben der nächsten Züge. Als Etec hätte ich vielleicht auch selber drauf kommen können. Kennt mich ja keiner. Also zu Gleis H. Haben die keine Zahlen? Nein!Der ”Andere mit dem großen Rucksack” heißt Maxi, ist Tübinger Medizinstudent und macht Interrail durch Spanien / hat also die gleiche Strecke vor sich. Als Wegzehrung hole ich mir noch schnell ein kleines belegtes Baguette (6DM). Die Sitze im Zug sind bequem, wir erwischen einen Vierersitz mit Tisch. Sechs Stunden Fahrt. Umsteigen. Wir bekommen zum Glück wieder einen Guten Platz , obwohl viel reserviert ist und der Zug voll wird. In Sete sehen wir zum ersten mal das Meer. Leider auf der gegenüberliegenden Zugseite. Doch wenig später ist auf beiden Seiten Wasser. Wir fahren über einen Damm. Fazit Frankreich:Die spinnen, die Franzosen! Die bauen an jeden schönen Platz, den sie finden können (großartige alte Gebäude, schöne Flüsse ...) ein AKW oder eine Chemiefabrik.Dann kommen die Pyrenäen, das heißt, deren Rand, der bis
ans Mittelmeer reicht. Buchten und Tunnels ziehen an uns vorbei. Jede Bucht
ist mit Tourihotels... zugepflastert.
22.00 Uhr Jugendherberge:Der Mensch ist nett, es gibt auch noch ein Schlafplatz für mich (1900 Pst. / 22DM). Duschen. Im Bett fühlt es sich an, als ob alles schwankt. Landkrank. |